Hamburg wasser versorgungsgebiet

"Zum einen muss Regenwasser auch im Starkregenfall bestmöglich abgeleitet werden. Die Herausforderungen liegen viel mehr im Rückhalt von Wasser im feuchten Winterhalbjahr, um es in den Sommermonaten nutzen zu können."

Für eine tragfähige Lösung fordert aus der Beek die konsequente Umsetzung der nationalen Wasserstrategie: "Dafür braucht es kluge Resilienzkonzepte, die das Wasserressourcen-Management stärker in den Blick nehmen.

Diese Polarisierung zwischen extremer Nässe und Trockenheit innerhalb eines Jahres stellt eine historisch beispiellose Herausforderung dar.

Grundwasserstände reagieren verzögert auf neue Muster

"Nachdem die regenreichen letzten Jahre die Grundwasserleiter gefüllt haben, hat sich der zuvor anhaltende Aufwärtstrend verlangsamt.

November bis 31. Die scheinbar unauffällige Gesamtmenge täuscht jedoch über die drastischen Veränderungen in der Niederschlagsverteilung hinweg. 

Mehr als die Hälfte des Jahresniederschlags – 394 Millimeter – fiel konzentriert in nur drei Monaten. Eine Desinfektion des Trinkwassers mit Chlor findet im Hauptpumpwerk Rothenburgsort und dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch statt.

Das geht aus dem Wasserreport von Hamburg Wasser hervor, den deren Leiter der Werke Arnd Wendland jetzt im Wasserwerk Curslack vorgestellt hat.

Angesichts des Klimawandels, wachsender Städte und steigender Nutzungskonkurrenzen in sommerlichen Trockenphasen brauche es tragfähige Strategien zum nachhaltigen Management von Wasserressourcen.

Die Antwort des Unternehmens: ein gezielter Ausbau der maximalen Tagesförderung von derzeit rund 460.000 auf künftig 500.000 Kubikmeter pro Tag. Der entscheidende Ansatz dabei: Der Ausbau erfolgt innerhalb der bestehenden Infrastruktur, ohne den Bau neuer Wasserwerke.

Exemplarisch für diese Strategie ist der Bau eines neuen Speicherbehälters mit einer Kapazität von 25.000 Kubikmetern auf dem Gelände des Wasserwerks Curslack.

Dazu sollten Maßnahmen der nationalen Wasserstrategie umgesetzt werden, wie beispielsweise die transparente Erhebung von Wasserdargeboten und -entnahmen aller Nutzungsgruppen."

Ein kritischer Punkt dabei: Bislang sind in vielen Bundesländern nur die Trinkwasserversorger zu einem engmaschigen Monitoring verpflichtet. Sieben Monate des vergangenen Wasserjahres erreichten, gesehen auf den gesamten Zeitraum seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881, markante Werte: November, Juli und Oktober gehören zu den 10 Prozent der regenreichsten ihrer Monate, während Februar und März zu den 10 Prozent der trockensten zählen. August und September ordnen sich noch in den 20 Prozent der trockensten ihrer Monate ein.

So fiel mehr als die Hälfte des Jahresniederschlags (394 mm) in nur drei Monaten, und die monatlichen Regenmengen schwankten extrem, von lediglich fünf mm im Februar bis 148 mm im Juli. "Auf Grundlage eines solchen besseren und umfassenden Monitorings ließe sich auch die Wasserrechtsvergabe sicherer gestalten, die die rechtliche Vorrangstellung der Trinkwasserversorgung berücksichtigt – ein wichtiger Beitrag zur Versorgungsresilienz", betonte aus der Beek. (mit dpa)

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An diesem und am Vortag erreichte die Trinkwasserabgabe Spitzenwerte von 417.797 und 413.758 Kubikmetern – nahe der aktuellen Kapazitätsgrenze von 460.000 Kubikmetern pro Tag.

Strategischer Infrastrukturausbau ohne neue Wasserwerke

Angesichts der prognostizierten Klimawandelfolgen und des anhaltenden Bevölkerungswachstums erwartet Hamburg Wasser bis 2030 und darüber hinaus einen Anstieg sowohl des jährlichen Gesamtverbrauchs als auch des Tagesspitzenbedarfs.

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Große Schwankungen bei gleichzeitig durchschnittlicher Jahressumme

Mit 746 Millimetern Niederschlag lag das hydrologische Jahr 2024/2025 (1. Zum anderen muss Trinkwasser auch dann ausreichend verfügbar sein, wenn der Wasserbedarf in sommerlichen Trockenphasen besonders hoch ist."

Die Spitzenbelastung wird durch die Temperaturentwicklung zusätzlich verschärft: An sechs Tagen im Juni, Juli und August kletterte das Thermometer auf über 30 Grad Celsius, mit einem Spitzenwert von 35,3 Grad am 2.

Die Grundwasserstände bewegen sich aktuell seitwärts mit leicht rückläufiger Tendenz", erläutert Arnd Wendland, Werksleiter von Hamburg Wasser. 

Besonders kritisch: Das für die Grundwasserneubildung essenzielle Winterhalbjahr war 20 Prozent trockener als die Referenzperiode – ein besorgniserregender Wert, da gerade die Winterniederschläge maßgeblich zur Grundwasserauffüllung beitragen.

Die Reaktion der verschiedenen Grundwasserschichten auf diese veränderten Bedingungen erfolgt zeitlich gestaffelt und zeigt die Komplexität hydraulischer Systeme: In flachen Messstellen ist nach einem Anstieg im nassen November 2024 ein Absinken der Grundwasserstände zu beobachten, das durch den einsetzenden Regen im Frühsommer nur gebremst wurde. 

Im mitteltiefen Grundwasser baute sich zunächst die "Regenwelle" aus dem Vorjahr ab, bevor die Schichten mit größerer Verzögerung auf das trockene Frühjahr reagierten.

In den anderen Wasserwerken ist diese Desinfektion nicht erforderlich. "Solche Extreme fordern uns als Trinkwasserver- und Abwasserentsorger gleich doppelt", betonte Wendland die Dimension der Herausforderung.

Über ein dichtes Leitungssystem wird das Trinkwasser an circa 800.000 Hamburger Haushalte verteilt. Hier geht es weiter..........

Unser Hamburger Wasser

Das Hamburger Trinkwasser

Das durch zahlreiche Brunnen geförderte Grundwasser wird in 17 Wasserwerken zu Trinkwasser aufbereitet.

Informationen über die Wasserqualität erhalten Sie über den Betreiber der Wasserversorgungsanlage Hamburgwasser.

Wenn Sie darüber hinaus weitere Fragen zu den Ergebnissen haben, dann nutzen Sie das Glossar über die gesundheitliche Bedeutung der untersuchten Parameter.

Frisches Wasser

Die Qualität von Wasser hängt auch von seiner Verweilzeit im Leitungsnetz ab.

Hamburg Wasser erwartet bis 2030 und darüber hinaus einen Anstieg sowohl des jährlichen Gesamtverbrauchs als auch des Tagesspitzenbedarfs. Die monatlichen Schwankungen erreichten extreme Dimensionen: von lediglich 5 Millimetern im Februar bis zu 148 Millimetern im Juli.

Die Extremität dieser Entwicklung wird durch die historische Einordnung besonders deutlich.

Die erhöhte Speicherkapazität ermöglicht es, Produktionsspitzen zu puffern und die Versorgungssicherheit auch bei anhaltenden Trockenperioden zu gewährleisten.

Nationale Wasserstrategie als Handlungsrahmen

Tim aus der Beek, Bereichsleiter für Wasserressourcen-Management am Institut für Wasserforschung in Mülheim an der Ruhr (IWW), ordnet die Hamburger Situation in den nationalen Kontext ein: "Generell ist die Verfügbarkeit von Wasser in Deutschland kein Problem, Engpässe treten meist nur regional und temporär auf.

Extrem trockene Phasen und extrem nasse Phasen wechselten sich ab. Oktober) eigentlich nur leicht unter dem langjährigen Mittelwert von 770 Millimetern (Referenzperiode 1991–2020). Um die Versorgungssicherheit unter diesen Bedingungen zu gewährleisten, plant das Unternehmen die maximale Tagesförderung der Wasserwerke gezielt auszubauen – von derzeit rund 460.000 auf künftig 500.000 m³ pro Tag.

Der Ausbau erfolgt innerhalb der bestehenden Infrastruktur, ohne den Bau neuer Werke.

Klimawandel und wachsende Stadt: Hamburg Wasser will Spitzenabgabe bis 2030 ausbauen

In Hamburg liegt das hydrologische Jahr 2024/2025 nach zwei nassen Jahren infolge mit 746 mm Regen leicht unter dem langjährigen Mittelwert (1991 bis 2020) von 770 mm.

Das Trinkwasser wird regelmäßig im Wasserwerk und im Verteilungsnetz überprüft. Dabei wird insbesondere Eisen und Mangan durch Belüftung und Filtration entfernt. Das tiefe Grundwasser zeigte ab Anfang 2025 eine Stagnation des Aufwärtstrends und gegen Ende des hydrologischen Jahres im Oktober eine leichte Abflachung der Grundwasserganglinie.

Doppelte Herausforderung für Wasserver- und Abwasserentsorgung

Das sich abzeichnende Muster könnte sich durch die Folgen des Klimawandels künftig weiter verstärken und fordert die Wasserwirtschaft in beispielloser Weise.

Wie Sie durch Ihre Entnahmegewohnheiten die Qualität des Trinkwassers beeinflussen können, erfahren Sie in unserer kleinen Information (PDF-Dokument).

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Glossar über Wasserinhaltsstoffe

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Trink Frisches Wasser! Beispielhaft dafür ist der Bau eines neuen Speicherbehälters mit einer Kapazität von 25.000 Kubikmetern auf dem Gelände des Wasserwerks Curslack.

Juli. Die Verteilung des Regens im Jahresverlauf war hingegen alles andere als durchschnittlich. "Damit stellen wir die Weichen, angesichts prognostizierter längerer Trockenphasen und der wachsenden Stadt, Hamburgs Trinkwasserversorgung auch in Zukunft zu sichern", erklärte Wendland die strategische Bedeutung der Maßnahme.