Und auch Norbert Koof fand keinen Nachfolger für Fire, der bis zum Ende sein Gnadenbrot auf dem Hof erhielt. Norbert Koof ist positiv eingestellt, „es hätte noch schlimmer kommen können“, sagte er bald..
Immer positiv denken
Für sich, der als Reiter so stark war, dass er auch mit einer Kuh einen Parcours hätte springen können, hat er diese Devise ausgearbeitet: „Lebe jeden Tag intensiv.
Inzwischen sind auf dem Hof der Koofs über fünfzig Pferde eingestellt, darunter etwa zwanzig eigene. Norbert Koof könnte als Beispiel stehen, er war jüngster Weltmeister der Springreiter, dann vor 31 Jahren ein schwerer Reitunfall, an diesem 13. Vor sich die Dreifache Kombination. 24. Über Willich-Anrath kreist ein Rettungs-Hubschrauber. September 1955, er hatte die Startnummer 13 in Dublin und wurde an einem 13., dem 13.
Es hat mir geholfen und mir eine neue Aufgabe gegeben", sagte er einmal. Aus seiner Reitanlage, dem Rittergut Haus Broich in Willich machte er ein Trainings- und Ausbildungszentrum für Reiter und Pferde. Mit dem 1,83 Meter großen Westfalenwallach Fire ließ er seinen Konkurrenten Michel Robert, Malcolm Pyrah und Gerry Mullins im Finale mit Pferdewechsel keine Chance.
Er erhielt eine Spezialbox, größer als normal, an einer Ecke im Stall wie an einem Verkehrsknotenpunkt, dass er alles übersehen konnte. Dann kam Dublin. Blicke nicht zurück auf Vergangenes, nur vorwärts.“
Mit dem Goldenen Ring des Aachen-Laurensberger Rennvereins, den als Erste Fritz Thiedemann und der Italiener Piero d`Inzeo 1953 erhalten hatten als Auszeichnung für herausragende Persönlichkeiten der Reiterei, wurde er 1982 geehrt, beim 89.
Februar 1994.
Nach Minister kam Fire in den alten Vierkanthof an der Haus-Broicher-Straße, fünf Jahre alt, gekauft praktisch in der Nachbarschaft für 60.000 Mark, ein Riese von 1,83 m Stockmaß, sensibel und sprunggewaltig, aber auch verletzungsanfällig.
Alles hatte auf ländlichen Turnieren begonnen, er hatte nie einen Trainer mit großem Namen.
Fire machte seinen Reiter zum Champion und ließ den Franzosen Michel Robert, Malcolm Pyrah und den Iren Gerry Mullins auf seinem Rücken regelrecht „verhungern“. Schon früh mußte Koof allerdings zwischen den Turnieren am elterlichen Hof mitarbeiten. Er stopft den Binder lässig zurück. Spruchbänder und Girlanden zierten die Haus-Broicher-Straße.
Eine Nachbarin erzählte später: „Ich wusste, da ist etwas Schlimmes passiert.“ Seit jenem Tag ist der einst so kernige Springreiter mit 28 Nationen-Preisen querschnittgelähmt. Dabei erlitt er Halswirbelverletzungen, die zu Lähmungserscheinungen führten. In die Schlagzeilen kam der Rheinländer erst wieder 1994, als er auf seinem Hof mit einem laut eigener Aussage "erfahrenen" Pferd ein paar Sprünge machen wollte und dabei schwer stürzte.
Glückszahl „13“
Der wuchtige und eckige Wallach Fire hatte das Final-Feld frühzeitig sortiert. Koof: „Ich hatte nach Minister nur ein Spitzenpferd, nämlich Fire.“
Schlagzeilen widerwillen
Widerwillen geriet Norbert Koof in jene Schlagzeilen, die keiner braucht, keiner will und keiner einem wünscht.
Norbert Koof stauchte sich einen Rückenwirbel und ist seitdem auf einen Rollstuhl angewiesen.
Für seinen Geburtstag hat er nichts Besonderes eingeplant, „werde einen ruhigen Tag mit der Familie verbringen, bin ja sowieso nie der Typ zum großen Feiern gewesen…“ Doch drei ehemalige Springreiter aus seiner Zeit, inzwischen längst auch echte Freunde, werden ihn an seinem 70.
Noch ein Satz - und er ist Weltmeister. Mit Fire gehörte Norbert Koof zum festen Bestandteil der deutschen Equipe, in der damals Gerd Wiltfang auf Roman, Paul Schockemöhle auf Deister und Peter Luther auf Livius ritten. Der mit seinen 26 Jahren bis dahin jüngste Champion der Geschichte seit 1953, wo in Paris alles begann und der Spanier Francisco Goyoaga vor Fritz Thiedemann gewonnen hatte, Norbert Koof wird ohne einen einzigen Abwurf Weltmeister, auf vier Pferden über insgesamt 32 Hindernisse.
Geburtstag.
Norbert Koof schrieb Geschichte, als er 1982 als jüngster Weltmeister den Titel nach Deutschland holte.
Norbert Koof
(Foto: Kalle Frieler)
Willich. In der Vereinschronik von Willich-Anrath steht zu lesen: „Seine sportliche Laufbahn begann im Jahre 1968 mit dem Pferd Rex.
Mit den Pferden Burda und Sirius erzielte er schon beachtliche Erfolge. Zwei Tage danach wurde Tochter Sabrina geboren. Nur Norbert Koof dirigierte den Westfalen fehlerlos über die Sprünge, ein Instinktreiter, der in dieser Sternstunde seiner Karriere beweisen konnte, dass er zu den Großen zählt. Die weiße Krawatte baumelt lästig über dem roten Rock hin und her, wie eine Fliege vor dem Gesicht.Und was macht Norbert Koof?
1994 beendete ein Trainingsunfall seine sportliche Karriere. Hans Berenz war es dann auch, der den Frühling-Nachkommen in Minister „umtaufte“.
Am Anfang war „Minister“…
Auf dem Dunkelfuchs begann der steile Aufstieg des 16jährigen „landwirtschaftlichen Gehilfen“, beide lernten voneinander.